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Freitag, März 29, 2024

BILLY BOLT DOMINIERT SUPERENDURO MEISTERSCHAFTSAUFTAKT IN POLEN – GEMISCHTE GEFÜHLE BEI DEN DEUTSCHEN PILOTEN

Billy Bolt von Husqvarna Factory Racing hat seine Titelverteidigung in der FIM SuperEnduro Weltmeisterschaft mit einem Sieg in der ersten Runde in Polen perfekt begonnen. Bei seiner ersten Rückkehr ins Renngeschehen nach einer fünfmonatigen Verletzung gewann Bolt alle drei Prestige-Rennen in Krakau und setzte sich auch in der SuperPole Hot Lap durch.

Mit einem Vorsprung von fast anderthalb Sekunden in der SuperPole-Hot Lap sicherte sich Billy Bolt den ersten Startplatz für das erste Prestige-Rennen des Abends. Obwohl es sein erster Wettkampfeinsatz seit über fünf Monaten war, zeigte der FE 350-Fahrer schnell, dass er nichts von seinem Rennkönnen verloren hatte. Der Husqvarna-Pilot übernahm die Führung und sicherte sich den ersten Rennsieg des Abends in Krakau.

Da die Startreihenfolge für das zweite Prestige-Rennen umgedreht wurde, entschied sich Billy für einen ruhigen Start aus Reihe zwei, bevor er sich vorsichtig und präzise seinen Weg durch das Feld bahnte. Mit sicheren, sauberen Überholmanövern setzte er sich schnell an die Spitze des Feldes. Nachdem er den Führenden Taddy Blazusiak überholt hatte, steigerte er sein Tempo zur Halbzeit des Rennens und setzte sich mit einem Vorsprung von 30 Sekunden von seinen Verfolgern ab.

Als der Startschuss zum dritten und letzten Prestige-Rennen in Krakau fiel, wollte Billy einen Doppelsieg in der ersten Runde einfahren, und er enttäuschte nicht. Obwohl er in den ersten paar Kurven der ersten Runde ein wenig eingeklemmt wurde, blieb der Brite ruhig und gelassen und schob sich auf Platz zwei vor. Nach ein paar Runden, in denen er sich mit dem zunächst führenden Jonny Walker herumschlug, setzte Bolt seine Husqvarna bald an die Spitze und ließ sich nicht mehr abhängen.

Mit drei Siegen bei drei Starts in der ersten Runde in Polen hat sich der Titelverteidiger in perfekter Manier von seiner Verletzung erholt und sich als der Fahrer etabliert, den es in der neuen SuperEnduro-Saison zu schlagen gilt.

Billy Bolt: „Ich freue mich so sehr, wieder Rennen zu fahren, aber mein Comeback mit einem klaren Sieg und dem Gewinn der SuperPole ist der Traumstart in die Meisterschaft, den ich mir erhofft hatte. Es fühlte sich an wie eine lange und harte fünfmonatige Auszeit vom Motorrad, aber ich bin froh, wieder auf dem Motorrad zu sitzen und wieder hart zu fahren. Das ist es, was ich am liebsten tue. Obwohl der heutige Abend nach Plan verlief, habe ich das Gefühl, dass ich noch einiges tun muss, um wieder zu meiner Bestform zurückzufinden. Wir haben noch ein paar Wochen bis zur zweiten Runde in Deutschland, also werde ich weiter hart arbeiten, um dort noch stärker zu sein.“

Durchaus positiv sieht auch Jonny Walker seinen Abend in Krakau. In allen 3 Rennen belegte er jeweils den zweiten Platz vor Cody Webb. Nach einer langen Verletzungspause nach dem Rennen in Riesa im Frühjahr, scheint Webb nun fit zu sein und auch an frühere Erfolge deutlich besser anknüpfen zu können.

Tim Apolle

Die Deutschen Hoffnungen ruhten auf Tim Apolle, er holte sich mit Platz 7 einen durchaus positiven Platz beim Saisonauftakt. Zwar war durchaus noch mehr drin aber es war ein guter Auftakt der für das Heimrennen in Riesa am 07.01.2023 Hoffnung gibt.

Wieder am Start war auch Blake Gutzeit, er residiert aktuell wieder im Erzgebirge und hat in dieser Saison nach einigen Problemen mit seinen Visa beim MOTO-TM Team von Tony Wieczoreck angedockt. Trotz schlechter Trainingsbedingungen liegt der Südafrikaner derzeit auf Rang 10 der Tabelle.

Bei den Junioren hatten die Deutschen Fahrer mehr Hoffnungen auf vordere Plätze. Milan Schmüser ist dabei motiviert und startete auf der ausgefahrenen tiefen Strecke erstmals mit einer 4Takt Sherco. Das es am Ende nur zu Platz 2 reichte schiebt er selbst auf die Umstellung auf die Viertaktmaschine und viele eigene Probleme. Für Riesa ist er aber ebenso motiviert.

Milan Schmüser

Überraschend konnte dort Ashton Brightmore gewinnen.

Als zweiter Fahrer erreichte auch Tristan Hanak die Finalläufe der besten 14 Fahrer. Mit einer Erkältung gestartet hatte er aber einige Probleme, dennoch gab es die ersten Punkte für den BVZ Piloten aus Burg.

Im starken Feld waren Milan Stahl und Lenny Geretzky bereits im Training ausgeschieden. Für Geretzky der nun für das Italienische TTR Team startet war es das erste Superenduro überhaupt.

Der lokale Promoter der nächsten WM-Runde in Riesa, Daniel Auerswald von der gleichnamigen Eventmanufaktur, stattete dem WM-Auftakt in Krakau erneut einen Arbeitsbesuch ab und befand anschließend: „Es ist immer wieder ein Highlight, wenn die neue SuperEnduro-Saison startet. Man ist immer gespannt, welche Fahrer diesmal vorn sind. Was ich gesehen habe, hat mich absolut begeistert. Somit freue ich mich nun umso mehr darauf, dass es als nächstes in Riesa rund gehen kann.“

Text: Denis Günther und Thorsten Horn

Fotos: Future7Media, Thorsten Horn

Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.