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Mittwoch, Oktober 9, 2024

MOTOZ Superenduro WM: Billy von einem anderen Stern im MVM Dome

Schlag auf Schlag geht es in der MOTOZ Superenduro Weltmeisterschaft 2024. Zwei Wochen nach dem Rennen in Rumänien ging es nun direkt in Ungarn weiter. Der neue MVM Dome war der Gastgeber für die Superenduro-Veranstaltung. Die neue Halle von Budapest kann deutlich mehr Zuschauer aufnehmen, die auch in Scharen kamen, um die Stars wie Billy Bolt anzufeuern.

Nach der anspruchsvollen Strecke in Rumänien sorgte Kornel Nemeth, der Trackmanager in Budapest, erneut für eine deutlich flüssigere Strecke. Gab es dadurch mehr Action, oder hatte Billy Bolt diesmal wieder leichteres Spiel an der Spitze?

Prestige

Im Zeittraining zeigte sich zunächst das gewohnte Bild. Billy Bolt sicherte sich deutlich die Bestzeit in dem nur aus 11 Fahrern bestehenden Prestige-Feld. Im Gegensatz zu seinen Verfolgern Walker, Lettenbichler, Hoare und Brightmore nahm Bolt in der vorherigen Woche nicht am British Extreme Enduro-Lauf teil, wodurch er sich weiter von seinen Knieproblemen erholen konnte.

Akrapovic Superpole

Der seit Rumänien für Rieju fahrende Will Hoare eröffnete die Akrapovic Superpole und behielt zunächst einige Zeit die Führung, insbesondere weil Olszowy einige Fehler machte. Eddie Karlsson, der beim letzten Event die Bestzeit in der Superpole erzielt hatte, war auch dieses Mal schnell, blieb jedoch weiterhin hinter Hoare zurück. Schließlich gelang es nur Lettenbichler, Walker und Bolt, an ihm vorbeizuziehen. Bei allen drei Fahrern war es Walker, der diesmal am schnellsten war, vor Bolt und Lettenbichler.

„Es war eine gute Runde, nicht perfekt, aber es hat gereicht. Die Strecke ist dieses Mal perfekt, das wird ein guter Abend“, kommentierte Walker nach seiner Bestzeit.

Lauf 1

Bolt dominierte erneut vom Start an. Walker kämpfte mit Lettenbichler, der sogar kurzzeitig vorbeizog. An der Steinauffahrt benötigte Lettenbichler jedoch mehr Kraft und verlor die Position. Nun war hinter Bolt und Walker plötzlich Diego Viera Dritter, der eine glänzende Leistung zeigte und erstmals mit der Spitze kämpfte.

Auch ein Sturz von Bolt, zusammen mit Lettenbichler, hinderte ihn erneut nicht daran, den Sieg zu holen. Als Bolt erstmals dran war machte er zwei Fehler und Vieira konnte wieder davonfahren. Walker war 4 Minuten vor Schluß nur auf Platz 6.

Lauf 2

Vieira fuhr den Abend seines Lebens, denn diesmal holte er sogar den Holeshot und führte in den ersten Runden das Feld an. Der Portugiese machte dann in der Matrix einen Fehler, und Bolt übernahm die Führung. Olszowy setzte einen Blockpass und ging ebenfalls an Vieira vorbei, dies jedoch nur kurz, da der Pole direkt in der folgenden Matrix stürzte. Nun war Mitch Brightmore Dritter. Walker kam überhaupt nicht nach vorne und war 2 Minuten vor dem Ende immer noch Sechster und wurde sogar von Bolt überrundet.

Vieira wurde nach der Renndistanz von 6 Minuten + 1 Runde Zweiter, und Brightmore wurde Dritter.

Lauf 3

Perfekter Start für Jonny Walker im letzten Lauf. Mit Wut im Bauch übernahm er vor Bolt die Führung. Allerdings durchquerte Bolt nach 2 Runden das Steinfeld wie ein ICE und übernahm spielerisch wieder die Spitze. Lettenbichler hielt Rang 3, und Vieira kam im letzten Durchgang überhaupt nicht in Fahrt, nur auf Rang 6 am Ende des Laufs.

An der Spitze änderte sich im Vergleich zu den vorherigen, spannenderen Läufen nichts mehr.

Billy äußerte sich nach dem Rennen: „Ich habe die Nacht genossen. Ich bin absolut zufrieden, wie es vor so vielen Zuschauern gelaufen ist. Ein weiterer Sieg trotz meiner Verletzung. Noch 2 Rennen, dann entscheiden wir, wie es dieses Jahr weitergehen kann.“

Ein erneuter Tagessieg für Bolt vor Walker und dem Sensationsmann Diogo Viera auf Rang 3.

Tim Apolle platzierte sich auf Rang 9, nachdem er sich die letzten 2 Wochen mit einer Grippe herumschlagen musste.

Junioren

Lauf 1

Das klassische Duell bei den Junioren setzte sich fort. Milan Schmüser war im Training diesmal besser in Form. Sella holte den Holeshot, aber Schmüser übernahm in der ersten Runde die Spitze. Der Tensfelder wurde jedoch von den Überrundeten etwas aufgehalten, und Sella übernahm dadurch die Führung. Ashton Brightmore fand dann ebenfalls die Lücke, um drei Minuten vor Schluss vorbeizufahren. Dann geriet jedoch Sella in Schwierigkeiten, und plötzlich führte Brightmore. Schmüser war nun wieder Zweiter vor Sella, den er auch bis zum Ende hielt.

Lauf 2

Der zweite Lauf fand, wie immer, im Reverse Grid statt. Somit mussten sich die Junioren zunächst nach vorne kämpfen. Brightmore hatte jedoch damit überhaupt keine Probleme und führte bereits nach der ersten Runde. Dahinter gab es etwas Chaos, aber Sella und Schmüser konnten sich ebenfalls nach vorne kämpfen. Mehrmals war Sella am Hinterrad von Brightmore, allerdings reichte es nie zum Angriff.

Schlimmer noch für den Israeli: Er kam zu Sturz, und Milan konnte noch vorbeiziehen.

Lauf 3

Schmüser und Brightmore kollidierten am Start zum dritten Finale. Suff Sella nutzte die Chance und ging sofort deutlich in Führung. Zur Freude der Ungarn platzierte sich Roland Liszka zunächst auf Rang 2.

Schmüser kam deutlich besser nach vorne als Brightmore und war schnell wieder unter den Top 5. Schmüser stürzte dann jedoch leider noch einmal und fiel wieder auf Platz 8 zurück.

Sella siegte vor Ashton Brightmore und Fernandez. Milan Schmüser wurde im letzten Lauf Fünfter.

In der Tageswertung siegte erneut Brightmore: „Ich habe im letzten Lauf einfach gepusht. Es war jedoch so viel Chaos im Rennen, dass es noch zu Platz 2 reichte. Ich wollte eigentlich alle Rennen gewinnen, aber vielleicht klappt es beim nächsten Mal.“

Als zweiter Deutscher Pilot startete wie in Riesa Tim Eppelmann. Mit Platz 13 holte auch er erneut Meisterschaftspunkte.

Mit Henry Strauss, Eddie Findling, Ben Grohmer und Rene Dietrich waren immerhin vier Deutsche in der Klasse angemeldet. Leider reichte es für keinen von ihnen zur Qualifikation in den Rennen, besonders bitter für Henry Strauss. Bei ihm gab es Lizenzprobleme.

Der Europacup hatte in Budapest bereits sein Finale, und somit wurde bereits der Europameister gekürt. Im ersten Durchgang lag zunächst Broniewski in Führung, stand jedoch unter Druck von Xavier Leon. Der Spanier übte Druck aus und wartete auf seine Chance, als der Pole in einer Steinauffahrt ins Straucheln geriet. Die letzten zwei Minuten waren dann geprägt von einem Zweikampf mit McCarthy. Xavier blieb jedoch vorne und konnte bereits nach dem ersten Lauf seinen Europameistertitel sichern.

Den zweiten Durchgang holte sich in souveräner Manier Dustin McCarthy. Der Beta-Fahrer könnte in den kommenden Jahren für größere Aufgaben bereit sein. Der Champion Xavier Leon fuhr ein sicheres Rennen und belegte den zweiten Platz. Der letzte Tagessieg des Jahres ging aber an McCarthy da er den zweiten Lauf gewinnen konnte.

Der nächste Lauf findet am 24.02. erstmals in Bulgarischen Hauptstadt Sofia statt.

Foto: Future7Media

Manuel Lettenbichler
Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.