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Mittwoch, Mai 7, 2025
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„Home of DTM“ fordert die DTM-Asse: Zolder verzeiht keine Fehler

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Highspeed in Monza, Steilkurve am Lausitzring und jetzt die „old-school“-Rennstrecke von Zolder: Die DTM-Asse stehen am dritten Rennwochenende (06.-08. August) in Belgien vor einer neuen Bewährungsprobe. Klassische Kiesbetten und nahe Streckenbegrenzungen fordern genau wie hohe Curbs und enge Schikanen höchste fahrerische Präzision von den Piloten. „In Zolder gibt es keinen Platz für Fehler“, stellt der zweimalige DTM-Champion Marco Wittmann (GER), BMW-Pilot im Team von Walkenhorst Motorsport, unmissverständlich fest. Im „Home of DTM“, wie sich der Circuit Zolder nennt und wo die Traditionsrennserie 1984 ihr erstes Rennen austrug, wächst das DTM-Starterfeld auf 20: Erstmals ist der ehemalige Formel-1-Pilot Christian Klien dabei, und mit McLaren bringt der Österreicher die sechste Marke an den Start.

Zolder war schon immer eine Hochburg für Motorsport-Fans, sowohl aus den BeNeLux-Staaten als auch aus dem Westen Deutschlands. Von Aachen sind es gerade einmal 70 Kilometer bis zur Rennstrecke. Wie schon zuletzt auf dem DEKRA Lausitzring sind auch in Zolder wieder Zuschauer zugelassen, und das sogar an allen drei Tagen. Eintrittskarten sind exklusiv nur im DTM-Ticket-Shop (tickets.dtm.com) und über die DTM-Ticket-Hotline (01806 991166) im Vorverkauf erhältlich, auch am Renntag selbst noch, Tageskassen gibt es jedoch nicht. „Es ist großartig , dass auch in Zolder die Fans wieder dabei sein können“, freut sich auch der belgische DTM-Rookie Esteban Muth auf sein Heimspiel. Der mit 19 Jahren zweitjüngste DTM-Pilot sorgt bislang mit seinem Lamborghini aus dem Team T3-Motorsport für Aufsehen.

Vier Sieger in vier Rennen – die DTM des Jahrgangs 2021 glänzte in Monza und auf dem Lausitzring mit spannendem, abwechslungsreichem Racing. Der Neuseeländer Liam Lawson im Ferrari (AF Corse) und der Südafrikaner Kelvin van der Linde im ABT-Audi triumphierten beim Saisonauftakt in Italien, in der Lausitz verbuchte DTM-Rückkehrer Mercedes-AMG mit dem Schweizer Philip Ellis (Team WINWARD) und dem Deutschen Maximilian Götz (Team HRT) zwei Erfolge. In der Punktetabelle liegt weiterhin van der Linde auf dem Platz an der Sonne, mit 69 Zählern führt er knapp vor Red Bull-Junior Lawson (65) und Ellis (48) – alle drei DTM-Neulinge. Hinter Götz (46) auf Rang vier folgen Formel-1-Pilot Alex Albon (THA/Ferrari/31) sowie die punktgleichen BMW-Markenkollegen Wittmann und Sheldon van der Linde (ROWE-Racing) mit je 28 Zählern.

Für frischen Wind sorgt zusätzlich Christian Klien. Im McLaren von JP Motorsport aus Erkelenz freut sich der Österreicher, der auch auf dem Nürburgring und in Assen antreten wird, auf „cooles Racing“ in der DTM. „Mich reizt das Fahrerfeld der DTM, die Zweikämpfe mit Profis“, so der 49-malige GP-Pilot. „Die Boxenstopps auf Zeit sorgen für zusätzliche Würze.“ Klien peilt eine Top-10-Platzierung an: „Wir werden uns in die DTM reinfuchsen.“

Nur 4.000 Meter misst eine Runde des Circuit Zolder, aber die haben es in sich. Manche Fahrer vergleichen den Kurs sogar mit der legendären Nordschleife des Nürburgrings, weil es kaum Ausweichzonen gibt. Darüber hinaus ist Zolder eine anspruchsvolle Mischung aus langsamen und superschnellen Kurven, gespickt mit drei tückischen Schikanen. Vor allem Bremsen und Reifen werden beansprucht. „Ich rechne mit zwei intensiven Rennen“, so Ellis, der in der Lausitz das Kunststück schaffte, aus der neunten Startposition zum Sieg zu stürmen.

Zolder erlebt am Wochenende die DTM-Rennen 29 und 30. Die erfolgreichsten DTM-Piloten sind Ex-Meister Kurt Thiim (DEN), der mit Rover und Mercedes-AMG ebenso fünf Mal gewann wie der amtierende Champion René Rast (GER, Audi). Die erfolgreichste Marke ist allerdings BMW mit zehn Siegen. Wittmann, Sheldon van der Linde und Timo Glock (GER, ROWE Racing) würde daran nur zu gerne anknüpfen. Im Übrigen startet Thiim am Wochenende in Zolder in den beiden Rennen der Tourenwagen-Legenden im Rahmen der DTM Classic.

Ob hautnah an der Rennstrecke in Zolder oder rund um den Globus via Livestream im TV oder auf dem Smartphone, die DTM-Fans erwartet nicht nur im Top-Ereignis DTM, sondern auch mit den DTM Classic Tourenwagen-Legenden, dem BMW M2 Cup, dem Porsche Carrera Cup Benelux sowie dem Lotus Cup Europe packender Motorsport jeweils von früh bis spät. SAT.1 überträgt beide DTM-Rennen am Samstag und Sonntag ab 13:00 Uhr (Start jeweils um 13:30 Uhr) live.

Foto: DTM

Auftakt zum ADAC Hessen-Thüringen / Nordbayern Enduro Jugend Cup am ersten September Wochenende in Neuhaus-Schierschnitz

Nachdem die beiden Auftaktwochenenden verschoben beziehungsweise abgesagt wurden, startet der ADAC Hessen-Thüringen / Nordbayern Enduro Jugend Cup am ersten September Wochenende in Neuhaus-Schierschnitz.

Für die Kids ist dies der Auftakt bei einem Traditionsveranstalter, denn der MC Isolator ist durch legendäre Veranstaltungen deutschlandweit bekannt geworden.

Alle Informationen sowie die Onlinenennung für den 05.09.2021 ist hier zu finden: Zur Webseite des MC Isolator

Sherco Academy Deutschland – Erfolg auf ganzer Linie

Lange hatte es gedauert, doch am vergangenen Wochenende startete endlich auch die Internationale Deutsche Enduro Meisterschaft (DEM). In Nordsachsen feierte das Team Sherco Academy Deutschland beim „1. ADAC Meltewitzer Sprint-Enduro“, einem für die DEM gänzlich neuen Format, einen Erfolg auf ganzer Linie. Durch die beiden Aushängeschilder der Truppe um den deutschen Rekordmeister Marcus Kehr, den Neuseeländer Hamish Macdonald sowie den auch international aufstrebenden Luca Fischeder, gab es in der klassenübergreifenden Championatswertung an beiden Fahrtagen einen überlegenen Doppelsieg. Klar, dass sie damit auch ihre Klassen E2 bzw. E3 gewannen. Doch auch die Nachwuchsfahrer der Sherco Academy Deutschland ließen sich nicht lumpen und steuerten weitere Podestplätze bei.
Als Meister des Vorjahres war Hamish Macdonald natürlich der Gejagte, doch wurde der aktuelle E2-WM-Dritte aus Christchurch seiner Favoritenrolle vollauf gerecht. Am ersten Tag markierte er ebenso von Beginn an die Bestzeiten wie auch am Sonntag, an dem die Strecke in umgekehrte Fahrtrichtung zu befahren war.
Am Samstag hatte er nach den zwölf Spezialtests und einer kumulierten Wertungsprüfungszeit von 1:10:51,10 Stunden knapp zweieinhalb Minuten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Luca Fischeder und sogar über dreieinhalb Minuten auf den Gesamtdritten Davide von Zitzewitz.

Tags darauf das gleiche Resultat, wobei Luca Fischeder und Davide von Zitzewitz ihre Rückstände auf den Sieger Hamish Macdonald etwas geringer halten konnten. „Gleich am ersten Tag hatte ich einen großartigen Start, wenngleich ich in den ersten beiden Tests etwas mit dem Gefühl fürs Bike zu kämpfen hatte. Ich habe dann an der Gabel etwas geändert, von da an war es perfekt. Als wir am zweiten Tag den Sondertest in umgekehrter Richtung fuhren, war er noch technischer, was mir gut gefallen hat. Insgesamt bin ich mit meinen Rennen zufrieden“, sagte der 22-jährige Kiwi anschließend.
Ebenso souverän wurde Luca Fischeder aus Geringswalde nicht nur jeweils Tageszweiter, sondern auch Klassensieger in der hubraumstärksten Klasse E3. „Das war ein gelungener Auftakt mit zwei Klassensiegen bzw. zwei Mal Platz zwei im Championat. Am Sonntag hatte ich zwei, drei Stürze, wobei ich gemerkt habe, dass mir die zwei WM-Wochenenden zuvor noch ziemlich in den Knochen steckten. Dennoch bin ich mit den beiden Fahrtagen sehr zufrieden, denn ich konnte meine bei der WM gesammelte Erfahrung gut umsetzen“, gab der gleich alte Sachse zu Protokoll.

Viel Freude bereiteten dem Teamchef Marcus Kehr auch die beiden Junioren Karl Weigelt aus Drebach und Bastian Streit aus Augustusburg. Karl Weigelt fuhr, sicherlich auch beflügelt von seinen WM-Einsätzen in den beiden Vorwochen in Estland sowie in Schweden, am Samstag als Dritter vor seinem Teamkollegen Bastian Streit aufs Podest der DMSB-Enduro-Junioren-Meisterschaft. Am zweiten Fahrtag tauschten die beiden diese Positionen.
In der gleichen Kategorie gehen zudem Lukas Schäfer aus Großbeeren und der Flöhaer Marc Jäkel für das Team Sherco Academy Deutschland an den Start. Nachdem Lukas Schäfer am Samstag Sechster wurde, stürzte der Brandenburger am Sonntag ziemlich heftig, befindet sich aber bereits wieder auf dem Weg der Besserung. Umgekehrt lief es bei Marc Jäkel. Der Neueinsteiger kam am ersten Tag wegen eines technischen Problems nicht ins Ziel und wurde am zweiten Neunter.
Anschließend zog Marcus Kehr, völlig zu Recht, eine sehr positive Bilanz, indem er sagte: „Wir alle sind sehr froh und dankbar, dass endlich wieder gefahren werden konnte. Das war eine gute Veranstaltung mit zwei tollen Wertungstagen. Für uns als Team war es natürlich ein Auftakt nach Maß. Ich wusste ja, was Hamisch und Luca in diesem Jahr in der WM bereits geleistet haben und hatte von daher vor vornherein ein gutes Gefühl. Dass die Doppelsiege dann so deutlich ausgefallen sind, hat mich aber schon etwas überrascht. Aber ich bin auch auf unsere Junioren Stolz, vor allem auf Karl und Bastian, die ihre ersten Podestplätze im Rahmen der DEM einfahren konnten. Getrübt wurde das Ganze nur vom Sturz von Lukas, dem ich stellvertretend für das ganze Team eine schnelle Genesung wünsche und dass er schnellstmöglich wieder zurückkehrt.“
Zum nächsten DEM-Lauf geht es nach Waldkappel in Hessen, wo es am 22. August mit nur einem Fahrtag etwas weniger kräfteraubend zugehen sollte.

Text: Thorsten Horn Foto: DG Design / Denis Günther

Sherco

MacDonald mit zweitem Streich – Erneuter Sieg in Meltewitz

Hamish MacDonald hat auch den zweiten Tag in Meltewitz für sich entschieden. Dabei kam er auch mit der umgekehrten Streckenführung und zwischenzeitlichen Regenschauern gut zurecht. Leider wurde die zweite und dritte Sonderprüfung gestrichen, da es mit Lukas Schäfer erneut einen Fahrer gab der schwer gestürzt ist. Die ärztliche Hilfe erforderte dabei eine Sperrung der Strecke.

Das Ergebnis im Championat ist dabei auf dem vorderen Plätzen identisch mit dem vom ersten Fahrtag als Luca Fischeder zweiter und Davide von Zitzewitz dritter wurde.

Die Klassensiege gingen auf der ausgefahrenen Strecke erneut an Yanik Spachmüller (E1), Hamish MacDonald (E2) und Luca Fischeder (E3). Maximilian Wills sicherte sich den Juniorensieg vor Oskar Wolff und Bastian Streit.

Ergebnisse: https://www.racesystem.org/downloads/uploads/DEMTag2finalD2F.pdf

Fotogalerie / Bestellmöglichkeit: https://www.motorsport-life.com/deutsche-enduromeisterschaft-meltewitz-31-07-01-08-2021/

MacDonald

Endlich ging es los – MacDonald gewinnt DEM Auftakt in Meltewitz

Wie im letzten Jahr mussten die Fahrer der Deutschen Enduro Meisterschaft warten, bis ihr Auftakt erfolgen konnte. In Meltewitz war es heute für die A-Lizenz soweit, die B-Lizenz und alle Seniorenklassen müssen noch bis zum 14.08. warten, dann geht es auch für sie in Uelsen in die Saison.

Der Auftakt in Meltewitz erfolgte als Sprintenduro, dieser Modus wurde vor vielen Jahren schon einmal in Venusberg durchgeführt. Neben einer langen Prüfung gab es nur eine kurze Etappe rund um das Gelände des SHC Meltewitz. Mit 12 zu fahrenden Runden war dies aber ein hartes Stück Arbeit zum Saisonauftakt, denn auch das Wetter tat mit Staub und doch recht warmen Temperaturen das restliche dazu um die Fahrer zu fordern. Vor dem Start gab es deshalb schon Diskussionen ob die 12 Runden nicht Zuviel werden, am morgigen Sonntag wo die Strecke dann entgegengesetzt absolviert wird werden nun nur noch 10 Runden gefahren was rund 4:30h Fahrzeit entspricht.

Meltewitz

Der Sieger des heutigen Tages ist gleichzeitig der Meister des Vorjahres. Denn in überlegener Manier hat auch heute der Neuseeländer Hamish MacDonald den Lauf dominiert. Sein junger Teamkollege im Team der Sherco Academy Deutschland Luca Fischeder wurde bester Deutscher Fahrer und zweiter, sowie Sieger der Enduro 3. Davide von Zitzewitz musste sich mit Platz 3 im Championat begnügen.

Dahinter auf Platz 4 Chris Gundermann, der nach den ersten Prüfungen sogar auf Platz 3 lag und mit der großen 500er KTM bestens auf der engen Prüfung zurecht kam. Benjamin Meusel auf der GasGas komplettierte die Top 5.

Meltewitz
Yanik Spachmüller

Sieger der Enduro 1 wurde Yanik Spachmüller vor Florian Görner. Görner war in der kompletten Vorbereitungsphase verletzt und ist aus der kalten in Meltewitz angetreten. Bei den nächsten Rennen könnte dies ein enges Duell um den Sieg werden.

Bei den Junioren führte mit Milan Schmüser ein Neueinsteiger im klassischen Enduro. Gerade rechtzeitig hat er vor 3 Wochen den Führerschein bestanden und zeigte das auch ein Trial und Extremendurofahrer durchaus Chancen in der Enduro-DM hat. Seine Fahrt führte ihn bis zur Prüfung 8 auf den achten Platz. Dann kam aber ein böser Sturz der alle Hoffnungen zunichte machte. Die Folgen sind eine Gehirnerschütterung, mehrere Prellungen und eine Schulterverletzung die nächste Woche operiert werden muss.

Meltewitz
Milan Schmüser

Den Sieg hat Oskar Wolff geerbt, was sein erster Klassensieg ist. Auch Karl Weigelt schaffte mit Platz 3 sein erstes Podest.

Ergebnisse: https://www.enduro-dm.de/fileadmin/content_enduro/Ergebnisse/2021-01_Meltewitz/CHAMPAI.pdf

Fotos: DG Design / Denis Günther

Red Bull Romaniacs 2021 – Rasantes Finale präsentiert Hard Enduro auf einem neuen Level

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Die Romaniacs haben sich die Jahre über zu einem festen Highlight im Kalender der Hard Enduro Community auf der ganzen Welt gemausert. Nachdem das Treffen im letzten Jahr den Fahrern aus einigen Ländern verwehrt blieb, war es umso schöner dieses Jahr wieder alle in Sibiu vereint zu sehen. Das trockenste Wetter seit Jahren trug einen weiteren Teil zur ausgelassenen Stimmung unter den Teilnehmern bei. Als heute am frühen Morgen die Sonne über den Gipfeln der Karpaten aufging, war klar, dass der letzte Offroad Tag den 18. Red Bull Romaniacs einen perfekten Abschluss bescheren wird. 
Die Strecken-Manager um Teo Isac hatten sich genügend Highlights aufgespart und bis ins Ziel am “Gusterita Hillclimb” galt es für alle Klassen tausende Höhenmeter zu überwinden. Zum Glück blieb es trocken und der griffige Boden spielte den Fahrern in die Karten. Dementsprechend hoch war die Motivation das große Finale in Angriff zu nehmen. 
Für die Fahrer der Gold-Klasse stand heute noch einiges auf dem Spiel, schließlich ging es um wichtige Punkte für die 2021 zum ersten Mal ausgetragene FIM Hard Enduro Weltmeisterschaft. Nachdem sich Graham Jarvis (GBR) mit einer Knieverletzung, bereits am zweiten Tag, aus dem Duell mit Manuel Lettenbichler (GER) verabschieden musste, hatte dieser einen Puffer von über 20 Minuten auf seine engsten Verfolger. Doch Wade Young (ZAF) hat schon oft genug bewiesen, dass Aufgeben keine Option ist und so wollte er heute noch einmal alles geben: “Mani hat zwar ein ordentliches Polster, aber ich werde bis ins Ziel pushen und mindestens um Platz zwei kämpfen.” Der Unfall von Graham Jarvis hatte gezeigt, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Verletzungen und technische Defekte spielen leider immer wieder eine entscheidende Rolle. Für Manuel Lettenbichler galt es diese heute unbedingt zu vermeiden. Hinter Wade Young lauerten Mario Roman (ESP), Billy Bolt (GBR) und Jonny Walker (GBR) in Schlagdistanz auf ihre Chance. Der Kampf um die begehrten Plätze auf dem Podium blieb also spannend bis zum Schluss.

Der finale Offroad-Tag begann bereits um 06:45 Uhr vor den Toren Sibius und wie bereits in den letzten Tagen war die Pace von Beginn an gnadenlos hoch. Die Fahrer flogen geradezu in Richtung des Skigebietes “Arena Platos Paltinis”. Dort befand sich der heutige Service-Punkt und selbst die extremsten Sektionen konnten die Spitzenfahrer kaum einbremsen. Das Niveau hat ein beeindruckendes Level erreicht und um den Nachwuchs im Hard Enduro muss man sich auch keine Sorgen machen. Trystan Hart (CAN), Teodor Kabakchiev (BGR), Michael Walkner (AUT) und Dominik Olskowy (POL) beendeten allesamt die 18. Romaniacs in den Top 10 und lieferten ein klares Statement ab, dass die Luft auf dem Podium, für die etablierten Fahrer, in den nächsten Jahren dünner wird. 

Pol Tarres (AND) wurde heute vom Chef persönlich auf dem Weg ins Ziel verfolgt. Martin Freinademetz konnte es sich einfach nicht entgehen lassen Pol Tarres und seine Yamaha Teneree 700 live in Action zu erleben. Mit einer GoPro ausgestattet, lieferte er absolut beeindruckende Bilder für die er viel Staub schlucken musste: „Das war aufregend, wie in den alten Renntagen“, berichtete Freinademetz von seinem Erlebnis.
Der “Gusterita Hillclimb” war heute extrem trocken und sandig, was sich als besonders schwierig erwies. Gestern hatte Pol Tarres noch spekuliert, ob er es wohl mit seiner Tenere bis nach oben schaffen würde. Er gab alles, für die letzte Schlüsselstelle fehlte ihm dann aber doch der Schwung. Über den Notausstieg und die Umfahrung erreichte er kurze Zeit später das Ziel. Als erster Bronze-Finisher mit einem großen Zweizylinder Adventure Bike schrieb Pol Tarres heute Romaniacs-Geschichte und belegte sensationell Platz 18 von 197. Der Gesamtsieg in der Bronze-Klasse ging an Artem Kuncevich (BLR) vor Bogdan Marin Stelian Butiu (ROU) und Ágúst Már Viggósson (ISL).

Die Fahrer der Silber-Klasse durften sich heute einige Streckenabschnitte mit der Gold-Klasse teilen, was ihnen den Superstar-Status einbrachte, den sie sich die letzten Tage über verdient hatten. Nick Fahringer (USA) musste sich heute Toni Mulec (SVN) geschlagen geben, hatte jedoch genügend Puffer herausgefahren um mit  knapp 19 Minuten Vorsprung den Gesamtsieg zu holen. Toni Mulec und Jamie Lewis (GBR) komplettierten das 18. Romaniacs Podium in der Silber-Klasse.

Die Klassen Iron und Atom mussten zum großen Finale noch den härtesten Fahrtag ihrer Rallye überstehen. Selbst das konnte der slowenischen Mountainbikerin Tjasa Fifer (SVN) nichts mehr anhaben. Sie meisterte auch die letzten Herausforderungen und sicherte sich den Gesamtsieg in der Iron-Klasse. Platz zwei und drei gingen an Raffael Panzeri (CHE) und Timo Hermlin (EST). In der Atom-Klasse belegten Dmitry Akmahnaev (RUS), Roman Kurbatov (RUS) und Danny Melvin (USA) die Plätze eins bis drei auf dem Podium.

In der Gold-Klasse hielt Manuel Lettenbichler dem Druck stand, machte keine Fehler und sicherte sich mit einer Fahrzeit von lediglich 4h 38min 45s die Tagesbestzeit. Damit setzte er erneut ein Zeichen und zeigte allen, dass er dieses Jahr einfach nicht zu schlagen ist. Mario Roman und Billy Bolt konnten etwas Zeit auf Wade Young gutmachen und belegten in der Tageswertung die Plätze zwei und drei. Es reichte jedoch nicht um das Gesamtergebnis durcheinander zu würfeln. Manuel Lettenbichler machte den Hattrick perfekt und gewann zum dritten mal in Folge die Red Bull Romaniacs. Im Gegensatz zum letzten Jahr hatte er im Ziel einen deutlichen Vorsprung und konnte sich mit 27 Minuten und 28 Sekunden vor Wade Young durchsetzen. 

Manuel Lettenbichler: “Ich bin überglücklich, es waren vier harte Tage und die Pace war wahnsinnig hoch. Ich freue mich riesig über den Sieg, aber auch Graham (Jarvis) hätte ihn sicher verdient gehabt. Wir sind die ersten Tage viel zusammen gefahren was meinen Speed gesteigert hat. Ein bisschen habe ich ihm den Sieg mit zu verdanken.”

Wade Young: “Der Speed war wahnsinnig hoch dieses Jahr und ich bin überglücklich mit dem zweiten Platz. Die Strecke war super markiert und ich hatte keine Probleme mit der Navigation, ein großes Lob an Martin und sein Team dafür.”

Mario Roman erkämpfte sich den letzten Platz auf dem Podium und war im Ziel sichtlich erleichtert: “Die Romaniacs sind immer eine harte Woche, wir fahren so viele Stunden und  jederzeit kann etwas schief gehen. Man muss die ganze Zeit voll konzentriert sein. Ich bin stolz darauf das geschafft zu haben und jetzt auf dem Podium zu stehen.”

Nach einem verhaltenen Start, fand Billy Bolt im Laufe der Rallye immer besser ins Rennen. Auch heute konnte er weitere zwei Minuten auf Mario Roman gut machen. Es war jedoch zu wenig und so musste er sich mit dem ungeliebten vierten Platz zufrieden geben. 

Jonny Walker war zum ersten Mal mit seinem eigenen Team auf der Beta am Start und zeigte sich mit Platz fünf zufrieden: “Es war ein hartes Rennen, ich habe es jedoch genossen und wir haben als Team viel gelernt. Mit Platz fünf bin ich ziemlich zufrieden.”

Sandra Gomez schrieb letztes Jahr Romaniacs Geschichte, sie kam als erste Frau überhaupt in der Gold-Klasse ins Ziel. Heute gelang ihr das zum zweiten mal, diesmal sogar ohne Penalties. Sie beendete alle Offroad Tage in Wertung und belegte im Ziel Platz 29 von 45.

2021 wird zum ersten Mal eine offizielle Hard Enduro Weltmeisterschaft von der FIM ausgetragen und die Red Bull Romaniacs durften im Kalender auf keinen Fall fehlen. 
Mit perfekt organisierten Offroad Tagen, anspruchsvollen Strecken und der ersten Marathon-Etappe setzten Martin Freinademetz und sein Team ein klares Ausrufezeichen hinter diese Aussage. Ob es die Aussicht auf die Weltmeister-Krone war oder sich die Fahrer gegenseitig zu Höchstleistungen angestachelt haben, lässt sich nur schwer sagen. Aber eines steht fest, die 18. Red Bull Romaniacs “Vertical Madness Reloaded” waren Hard Enduro auf einem bisher nie dagewesenen Level!

Foto: Future7Media

Red Bull Romaniacs 2021 – Gute Stimmung und spannendes Racing: Die Marathon Etappe war ein Hit! Wade Young gewinnt Tag 3

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Als Martin Freinademetz im Vorfeld der 18. Red Bull Romaniacs auf einmal eine Marathon Etappe mit Übernachtung im Zelt angekündigte, haben ihn einige endgültig für verrückt erklärt. Wie immer ließ er sich davon nicht abhalten seine Idee in die Tat umzusetzen und siehe da, die Biwak Übernachtung wurde zum Hit. Sie ermöglichte es noch tiefer in die Karpaten vorzudringen und atemberaubend schönes Hard Enduro Terrain zu erschließen. Nachdem Manuel Lettenbichler (GER) den ersten Teil der Marathon-Etappe dominieren konnte, war der zweite Teil ganz nach dem Geschmack von Wade Young (ZAF). Teodor Kabakchiev (BGR) beeindruckt weiter und konnte am dritten Offroad Tag den Speed der Spitzengruppe bis ins Ziel mitgehen. Dafür wurde er mit dem ersten Tages-Podium seiner Romaniacs-Karriere belohnt. 

Die Veranstalter hatten sich richtig ins Zeug gelegt, den Fahrern die Nacht im Camp so angenehm wie möglich zu machen. Die Location im “Alba County” hätte nicht schöner gewählt werden können. Die Zelte standen in einem grünen Tal umgeben von Wäldern und Bergen der Karpaten. Die Teilnehmer konnten sich nach der heißen Rennaction im kühlen Fluss erfrischen, bevor sie sich zum Abendessen im großen Gemeinschaftszelt versammelten. Traditionelle transsylvanische Küche und ein ganzes Kalb vom Grill sorgten für die nötige Stärkung. 
Manuel Lettenbichler: “Die Nacht im Biwak ist vorbei. Es war ein cooles Erlebnis und die Stimmung unter den Fahrern sehr gut. Ich habe erstaunlich gut geschlafen und bin bereit für den dritten Offroad Tag.”

Die verschiedenen Klassen starteten von drei unterschiedlichen Locations in den dritten Offroad Tag. Nach einer knallharten Strecke gestern, begann der Tag für die Gold-Klasse heute mit schnelleren Abschnitten. Nach einer angenehmen Aufwärmphase wurden sie mit den Sektionen “AK47” und “Bastard” konfrontiert. Wer schon einmal selbst am Start der Romaniacs stand, weiß dass diese Namen zu Beginn einer Sektion nie etwas gutes verheißen. Der Führende Manuel Lettenbichler startete heute als Erster und musste die Strecke eröffnen. Hinter ihm jagten Wade Young, Billy Bolt (GBR) und Mario Roman (ESP) seinen Spuren hinterher. Diese erleichterten ihnen die Navigation und so konnten sie bis zum Service-Punkt etwas Zeit gut machen. 

Hier wurden die Fahrer und ihre Teams zum ersten Mal seit dem gestrigen Service-Punkt wieder vereint (das Camp war nur für Fahrer). Die Mechaniker und Helfer bekamen satte 40 Minuten Zeit dafür, ihre Schützlinge für den restlichen Tag wieder fit zu machen. 
Das war auch gut so, schließlich lauerten danach die Knackpunkte des Tages. Im bekannten “Decebal” Gebiet wartete mit “Brother of K2” ein weitere ikonische Romaniacs-Sektion. Insgesamt war der Tag für die Gold-Fahrer weniger anstrengend als die Tage zuvor. Für viele war es nach den Qualen vorm Vortag ein Schritt zur Versöhnung mit Martin Freinademetz und seinen Strecken-Managern. Wade Young gab zwischen den harten Abschnitten alles und konnte das hohe Tempo bis ins Ziel durchziehen, dafür wurde er mit dem Tagessieg belohnt. Mit derselben Taktik fuhren einige junge Fahrer ihr bislang bestes Tagesergebnis ein: Michael Walkner (AUT), Dominik Olszowy (POL) und Trystan Hart (CAN) belegten die Plätze 8 bis 10.
Teodor Kabakchiev mischte sich die letzten Tage regelmäßig unter die Führungsgruppe, schaffte es jedoch nicht deren Pace bis zum Ende mit zu gehen. Das sollte sich heute ändern, im Ziel markierte der junge Bulgare die drittschnellste Zeit. Billy Bolt scheint sich endgültig mit den Romaniacs angefreundet zu haben und wurde Zweiter. Manuel Lettenbichler wurde zwar bis ins Ziel nicht überholt, seine Zeit reichte jedoch nur zum vierten Platz. Das wird er jedoch verschmerzen können, schließlich führt er die Gesamtwertung immer noch mit 23 Minuten vor Wade Young an. 

Auch die Fahrer der Silber-Klasse mussten heute nicht ganz so tief in die Trickkiste greifen und durften die meiste Zeit über das schöne Terrain auf dem Rückweg in die Zivilisation genießen. Der Einstieg in die Sektion “Cambodia” sorgte dann doch noch für das gewohnte Hard Enduro Chaos. Wie in den letzten Tagen wurde die Klasse auch heute wieder von Nick Fahringer (USA) dominiert. Dahinter beanspruchten Toni Mulec (SVN) und Jamie Lewis (GBR) die Plätze 2 und 3 für sich.

Pol Tarres konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, er erlebte den bisher besten Tag mit seiner Yamaha Tenere 700 und kam auf Platz 24 von 197 ins Ziel: „Ich konnte es heute wirklich geniessen und habe einen guten Flow gefunden. Jede Auf- und Abfahrt bleibt aber eine Herausforderung und ich frage mich immer was wohl passieren wird. Ich fühle mich sehr gut auf dem Bike und will morgen den Gusterita Hill Climb versuchen. Ich weiß zwar nicht ob es machbar ist, aber ich will  es auf jeden Fall versuchen, wir werden sehen!”  Artem Kuncevich (BLR) hatte am Ende des Tages die schnellste Zeit der Bronze Klasse vorgelegt. 

Die Iron- und Atom-Klasse fuhren durch das schöne Cindrel-Gebirge und hatten es in den Wäldern immer wieder mit nassen Baumstämmen und Wurzeln zu tun. Tjaša Fifer (SVN) kennt sich als Mountainbike Rennfahrerin mit nassen Wurzeln bestens aus, kam mit den Bedingungen gut zurecht und gewann die Iron-Klasse. In der Gesamtwertung hat sie jetzt einen Vorsprung von fünf Minuten, Dmitry Akhmanaev (RUS) war in der Atom-Klasse heute nicht zu schlagen und holte sich mit knapp 4 Minuten Vorsprung den Tagessieg. 

Mit dem heutigen Zieleinlauf waren alle zurück in der Zivilisation angelangt. Vorbei an einer Festung ging es hinunter in die Stadt Saliste. Dort wurde eine spektakuläre Zieleinfahrt inklusive Wallride über einen Fluss aufgebaut. Zum ersten Mal kamen die Fahrer vor den Augen der Zuschauer im Red Bull Zielbogen an. 

Nach dem Tag heute, sollte allen klar sein, dass es morgen kein Spaziergang ins Ziel geben wird. Auf die Fahrer der Gold-Klasse warten wieder rekordverdächtig viele Sektionen wie zum Beispiel: “Kiwi Hill”, „F*#k you Teo“, „Antifreeze“ und das „Wolfsnest“. Strecken-Manager Teo Isac und sein Team haben auf dem Weg zum Service-Punkt in die Arena Platos noch ein paar weitere Asse im Ärmel versteckt. Von dort aus geht es dann zurück nach Sibiu. Das Ziel der Rallye befindet sich wieder am legendären “Gusterita Hillclimb”, der letzten Herausforderung der 18. Red Bull Romaniacs “Vertical Madness Reloaded”.

Fotos: Mihai Stetcu

Red Bull Romaniacs 2021 – Eine Nacht im Enduro Paradies

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Red Bull Romaniacs 2021 – Eine Nacht im Enduro Paradies

Die Red Bull Romaniacs sind mehr als nur ein Rennen, die härteste Enduro Rallye der Welt ist eines der letzten Abenteuer auf zwei Rädern und heute wird nochmal eins drauf gesetzt. Mit dem zweiten Offroad Tag startete heute die erste Marathon Etappe der Romaniacs Geschichte. Im Ziel wartet eine Nacht in der Wildnis: keine Dusche, kein Bett im klimatisierten Zimmer und vor allem keine Mechaniker und Helfer. Die Fahrer sind auf sich alleine gestellt und dürfen sich auf ein Bad im Fluss, ein Lagerfeuer und ihr Zelt freuen. Doch bis dahin, hatten sie noch den bisher härtesten Tag der Romaniacs “Vertical Madness Reloaded” vor sich. Für die ersten Fahrer ging es um 07:00 Uhr am Staudamm in Gura Râului los. Der Tag begann mit dunklen Gewitterwolken, Wind und einem Regenschauer. Doch schon bald konnte sich die Sonne durchsetzen und später sollte es wieder richtig heiß werden. 
Beflügelt von der Gesamtführung legte Graham Jarvis so los wie er gestern aufgehört hatte. Doch sein Verfolger Manuel Lettenbichler war bereit für das Duell mit dem König der Karpaten. Er konnte ihn einholen und danach pushten sie sich gegenseitig zu einem Tempo, das niemand mitgehen konnte. Weit hinter ihnen bildete sich eine Gruppe mit sieben Fahrern. Zu den üblichen Verdächtigen gesellte sich wieder der junge Bulgare Teodor Kabakchiev, der lange als “Tourguide” für die Gruppe agierte. Seine bisherige Leistung zählt sicher zu den großen Überraschungen der 18. Red Bull Romaniacs.

Für die Fahrer der Iron- und Atom-Klasse lauerten auf dem Weg ins Biwak einige Herausforderungen. Sie starteten von einer anderen Location und bekamen die Möglichkeit sich auf flüssigen Strecken zunächst einmal aufzuwärmen. Nach etwa einer Stunde Fahrzeit war der Spaß für die Fahrer der Iron-Klasse jedoch vorbei und sie wurden mit echtem Hard Enduro Gelände konfrontiert. Die Atom-Klasse durfte noch etwas länger die flowigen Trails und die schöne Aussicht auf den Alpenwiesen genießen. 

Die Führenden der Gold-Klasse hatte dafür keine Zeit. Graham Jarvis und Manuel Lettenbichler nahmen als Erste den berüchtigten “Galindo Ridge” in Angriff. Massive Felsstufen im ausgesetzten Gelände lieferten die perfekte Kulisse für spektakuläre Bilder. Die Spitzenfahrer konnten ihr ganzes Können unter Beweis stellen und meisterten die Sektion mit einer Kombination aus Fahrtechnik und Athletik die ihresgleichen sucht. Graham Jarvis kam als Erster oben an, Manuel Lettenbichler ließ sich jedoch nicht abschütteln. Wie anspruchsvoll der “Galindo Ridge” wirklich war, zeigte erst die Verfolgergruppe. Hier stellte sich das Fahren in der Gruppe als Nachteil heraus. Überholen war praktisch unmöglich und immer wieder mussten mehrere Fahrer ihre Bikes auf eine Stelle quetschen, die eigentlich nur Platz für einen bot. 
Danach ging es Schlag auf Schlag weiter. Das bekannte Steinfeld mit dem Namen “Babysitter” wurde mit der “Babysitter Ridge” kombiniert und vor dem Service-Punkt gab die Auffahrt “Kill’em all” den Gold-Fahrern den Rest. 
Martin Freinademetz schaute sich das Spektakel persönlich an und fragte Taddy Blazusiak im Vorbeifahren, ob er den Namen passend fand. “Ja das passt” kam von Taddy zurück, bevor er kopfschüttelnd und lachend weiter fuhr. In der glühenden Mittagshitze setzte das Gelände den Gold-Fahrern ganz schön zu. Langsam wurde bei einigen Fahrern das Wasser im Trinkrucksack knapp und manche waren an dem Punkt schon ziemlich dehydriert. Sie sehnten sich geradezu nach einer Pause. Zum Glück war der Service-Punkt nicht mehr weit. Mit 15 Minuten Vorsprung kamen Jarvis und Lettenbichler dort als Erste an. 
Der Service war die letzte Gelegenheit für die Teams und Helfer nach ihren Fahrern und deren Bikes zu sehen. Ausnahmsweise war Reifenwechseln erlaubt und damit das alles zu schaffen war, gab es 30 statt der üblichen 20 Minuten Zeit. 


Die verbliebene Strecke zum Ziel war kürzer als sonst, reichte jedoch aus um dem Tag eine dramatische Wendung zu geben. Graham Jarvis war schnell unterwegs, als ihm eine ausgewaschene Rinne zum Verhängnis wurde. Beim Abstützen verdrehte er sich das Knie. Danach versuchte er zwar noch weiter zu fahren, musste jedoch kurz darauf aufgeben. Manuel Lettenbichler übernahm dadurch die Führung und hat nun satte 12 Minuten Vorsprung auf Wade Young. Billy Bolt kam heute deutlich besser zurecht und landete vor Mario Roman auf Platz zwei der Tageswertung. Der Romaniacs-Rookie Trystan Hart kommt langsam in Schwung und beendete den Tag hinter Wade Young und Jonny Walker auf Platz 6. Die versprochene Abkühlung im Fluss hatten sich die Fahrer heute wahrlich verdient. 

Der Spanier Igor Camino aus der Silber-Klasse konnte es kaum erwarten und strandete schon vorher an einem See. Die Hänge um ihn herum waren zu steil um zurück zu kommen, also musste eine Rettungsaktion mit dem Boot gestartet werden. Zwei Stunden später war er zurück auf der Strecke und fuhr in Richtung Service-Punkt weiter. Eine kurze Anekdote dazu: Bereits 2018 musste ein Spanier mit dem Boot gerettet werden. Das war kein Geringerer als Xavier Galindo, Namensgeber des “Galindo Ridge”… 

Nach einem wirklich harten Tag gestern durften sich die Fahrer der Silber-Klasse heute über einige schnellere Streckenabschnitte freuen. Einige Abfahrten hatten es jedoch in sich, vor allem dann wenn sie sich die Strecke mit der Gold-Klasse teilten. Nick Fahringer (USA) belegte erneut den ersten Platz, gefolgt von Toni Mulec (SVN) und Jamie Lewis (GBR) auf dem dritten Platz. 

Die Bronze-Klasse bekam heute über die Renndistanz von 112 Kilometern Romaniacs Fahrspaß vom allerfeinsten präsentiert. Gepaart mit toller Aussicht in atemberaubender Umgebung, hatten sie einen tollen Enduro Tag. Diesen dürfen sie nun gemeinsam mit den Profis am Lagerfeuer ausklingen lassen. Am schnellsten im Camp war der Rumäne Bogdan Marin Stelian Butiu. 
Nach 110 Kilometern stand Donatas Petrikas (LTU) als Sieger der Iron-Klasse fest. 
Der Russe Roman Kurbatov entschied die Atom-Klasse für sich.
Nachdem die Fahrer das Camp mit dem treffenden Namen “One night stand” bezogen haben, geht es morgen zurück in Richtung Sibiu. Wir sind gespannt, welche Fahrer Abenteuer tauglich sind und sich im Zelt am besten erholen konnten .

Foto: Attila Szabo

Wechsel an der Spitze: Lettenbichler führt und Jarvis verlässt Red Bull Romaniacs

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Offroad Tag 2 war ein ereignisreicher Tag für die vierte Runde der FIM Hard Enduro Weltmeisterschaft in Red Bull Romaniacs. Manuel Lettenbichler (KTM) gewann und übernahm die Führung im Rennen. Die Hoffnungen von Graham Jarvis (Husqvarna) auf seinen siebten Rennsieg endeten, als er aufgrund einer Knieverletzung nicht ins Ziel kam.

Die härteste Hard-Enduro-Rallye der Welt ging am zweiten Offroad-Tag weiter und stellte die Teilnehmer erneut auf eine harte Probe. Anstrengende Steigungen und heißes Wetter wurden in echter Rallye-Manier gekrönt, denn die Fahrer mussten eine Nacht im Zelt verbringen, ohne jegliche Hilfe oder Unterstützung von außen.

Graham Jarvis, der das Rennen am Ende des ersten Offroad-Tages anführte, führte die Fahrer der Gold-Klasse noch vor dem Morgengrauen um 06:45 Uhr an. Der Rockstar Energy Husqvarna Factory Racing-Fahrer wurde von Manuel Lettenbichler von Red Bull KTM Factory Racing verfolgt. Mani war Graham sofort dicht auf den Fersen und holte den Briten kurz nach dem ersten großen Anstieg des Tages ein.

In einem Katz- und Mausspiel konnte keiner der beiden den anderen abschütteln, und so fuhren sie den größten Teil des Tages zusammen. Doch als Graham den letzten Servicepunkt verließ, nahm das Ereignis seinen Lauf. Bei einer schnellen Grabenüberquerung verdrehte er sich das Knie, und da die Schmerzen zu groß waren, musste er aufgeben, so dass Manuel den Sieg davontragen konnte.

Dieser Sieg erwies sich als entscheidend, denn der Deutsche fuhr einen Vorsprung von über 23 Minuten auf Wade Young von Sherco Factory Racing heraus. Während Young den zweiten Platz in der Gesamtwertung einnimmt, beendete sein Teamkollege Mario Roman den Offroad-Tag 2 als Zweiter. Eine konstante und solide Fahrt des Spaniers zahlte sich aus, denn er rückt in der Gesamtwertung auf Platz drei vor.

Billy Bolt (Husqvarna), der seinen Red Bull Romaniacs-Rhythmus gefunden hat, erlebte ebenfalls einen denkwürdigen Tag. Nach dem Motto „weniger ist mehr“ begrenzte der Abestone Hard Enduro-Sieger seine Fehler im Vergleich zu den Vortagen und fuhr auf den dritten Platz vor. In der Gesamtwertung liegt er nun zwei Tage vor Schluss auf dem vierten Platz.

Jonny Walker von Vision Track Beta, der auf den fünften Platz zurückfiel, hatte einen durchwachsenen Tag, an dem er einige Top-Drei-Kontrollpunktzeiten mit Fehlern kombinierte. Als Gesamtfünfter liegt er nur 54 Sekunden hinter Bolt.

Eine der besten Leistungen des Tages kam von dem Kanadier Trystan Hart (KTM). Der Rookie findet sich auf den steilen Trails der Karpaten schnell zurecht und beendete den Tag als Sechster und Siebter der Gesamtwertung.

Am Ende von Offroad-Tag 2 wartet ein Biwak auf die Fahrer, und erst am Service-Punkt in der Mitte von Offroad-Tag 3 werden die Teilnehmer ihre Unterstützungsteams wiedersehen.

Manuel Lettenbichler (KTM): „Es war ein harter Tag. Ich habe Graham gleich nach dem ersten Anstieg eingeholt und wir sind fast den ganzen Tag zusammen gefahren. Es war großartig, mit ihm zu fahren, deshalb ist es schade, dass er heute ausfällt. Ich habe das Gefühl, dass ich auf Nummer sicher gegangen bin und den Sieg geholt habe. Jetzt ist es an der Zeit, das Motorrad zu überprüfen, sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist, und dann das Zelt für die Nacht aufzustellen!“

Billy Bolt (Husqvarna): „Heute war es ziemlich gut, nicht perfekt, aber viel besser als zuvor. Ich wollte einfach die Stürze und Fehler reduzieren, die ich gemacht habe, und ich glaube, das hat sich ausgezahlt. Ich habe einfach ein bisschen zurückgerudert und den Schwung beibehalten, was mir den dritten Platz eingebracht hat. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt in die richtige Richtung fahre und werde versuchen, diesen Weg für den Rest der Woche beizubehalten.“

Taddy Blazusiak (GASGAS): „Meine Fahrweise, mein Speed und meine Navigation waren diese Woche gut, aber ich bin ein wenig frustriert über die kleinen Fehler, die ich gemacht habe. Es sind keine großen, aber sie summieren sich, also muss ich versuchen, sie in der zweiten Hälfte der Woche zu reduzieren.

Fotos: Future7Media

Kleiner Rückschlag durch Handverletzung Luca Fischeder in der Enduro-WM trotzdem weiter gut dabei

Nach dem Veranstaltungsdoppel zum Saisonauftakt 2021 der FIM EnduroGP World Championship in Portugal und Italien ging es an den vergangenen beiden Wochenenden in Estland sowie in Schweden weiter. In Saaremaa in Estland belegte Luca Fischeder vom Team Sherco Academy Deutschland in der Klasse Junior 2 am ersten Fahrtag den siebenten Platz. Dabei hatte er sich in einem Test die linke Hand so stark angeschlagen, dass er es am zweiten Tag mit einer über Nacht stark angeschwollenen Hand zwar noch einmal versuchte, nach nur einer Zeitenjagd aber die Sinnlosigkeit seiner Bemühungen einsehen musste und aufgab. „Der erste Test bestand hauptsächlich aus tiefem Sand mit Löchern und Wellen. Leider bin ich gleich in Runde zwei dort heftig gestürzt und habe mir dabei meine Hand stark angeschlagen. Unter Schmerzen und mit reduzierter Geschwindigkeit habe ich dann noch den Tag durchgezogen. Über Nacht ist die Hand dann noch mehr angeschwollen, aber ich hatte mich trotzdem dazu entschlossen, zu starten und es zu probieren. Nach der ersten Runde war es dann aber leider nicht mehr möglich, den Lenker richtig festzuhalten, weshalb ich den Tag leider vorzeitig beendet habe“, erklärt der 22-Jährige aus dem sächsischen Geringswalde dazu.
Bereits am Dienstag darauf ging es in Skövde im Süden Schwedens weiter zum Test laufen und am Donnerstag zum Supertest. „Da leider nicht viel Zeit zur Erholung meiner Hand blieb, war diese auch dort noch nicht wieder zu 100 Prozent fit. Aber ich wollte auf jeden Fall starten“, umreißt Luca Fischeder seine Gedanken vor bzw. anfangs der nächsten Veranstaltung.
Somit noch leicht gehandicapt belegte er die Plätze sieben und sechs. Vor allem durch den Nuller in Estland rutschte Luca Fischeder in der Tabelle vom fünften auf den siebenten Rang ab.

Mit den Worten: „An Tag eins in Schweden hatte ich in der ersten Runde noch ein wenig mit der Hand zu tun, was aber im Laufe des Tages immer besser wurde – und dementsprechend auch die Zeiten. Der zweite Tag lief von Anfang an gut. Ich konnte auf der schon sehr kaputten Strecke einen guten Fluss finden und mich wieder in den Top 10 der Junioren platzieren“, beschreibt er seine Auftritte im Königreich. Insgesamt bilanzierte er: „Pech in Estland, aber dafür in Schweden wieder gut dabei gewesen und einen Fluss gefunden. Einige Zeiten passen schon echt gut, ich muss aber noch konstanter werden.“
Sein Teamchef Marcus Kehr war vor allem von der kämpferischen Leistung seines Schützlings angetan. Er sagte: „So eine Verletzung wie in Estland kann immer passieren. Es war aber schön zu sehen, dass Luca es wenigstens versucht hat. Das zeigt auch seinen Willen, in diesem Sport weiter zu kommen. Auch angesichts dessen, waren seine Ergebnisse in Schweden okay. Man sieht aber, dass einem in der WM nichts geschenkt wird.“

Bereits am kommenden Wochenende (31. Juli und 1. August) geht es für Luca Fischeder sowie das gesamte Team Sherco Academy Deutschland inklusive des Vorjahresmeisters Hamish Macdonald aus Neuseeland mit dem Saisonauftakt der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM) im nordsächsischen Meltewitz weiter.
Danach nimmt die nationale Serie in Waldkappel (22. August), Rehna (11. September) und Burg (25. und 16. September) so richtig Fahrt auf. Bevor in Rüdersdorf bei Berlin am 6. November die diesjährigen DEM-Champions gekürt werden, steht nach der Absage des WM-Laufes in Zschopau in Sachen Weltmeisterschaft vorerst nur noch das Finale vom 15. bis 17. Oktober in Langeac in Frankreich auf dem Programm.

Text & Foto: Thorsten Horn