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Freitag, Dezember 13, 2024

Lettenbichler gewinnt ersten Fahrtag der Red Bull Romaniacs – Bähker und Geretzky trotz Gewitter im Ziel

Sibiu, Rumänien, 26. Juli 2023 – Der erste Offroad-Tag der Red Bull Romaniacs begann mit blauem Himmel und gutem Grip durch leichten Regen über Nacht – doch das sollte sich schnell ändern. Gegen Mittag zog ein heftiges Gewitter inklusive Hagel auf und änderte die Bedingungen auf den Tracks der zweiten Tageshälfte drastisch. Rutschige, tiefe Spuren und dazu extreme, fast nächtliche Dunkelheit im Wald machten besonders die ohnehin schon schweren Stellen nahezu unfahrbar. Überall rutschten Motorräder von den Hängen, die Fahrer versuchten schiebend noch irgendwie hochzukommen.

Alfredo Gomez (ESP, Rieju) war der erste auf dem Track, wurde jedoch schnell von technischen Problemen aufgehalten, die ihn viel Zeit kosteten. Mani Lettenbichler (DEU, KTM) schoss an ihm vorbei, dicht gefolgt von Billy Bolt (GBR, Husqvarna), der als Dritter startete. Die Strecke der Gold-Klasse führte die Fahrer direkt in die „Martial Arts“-Sektion, von wo aus die LIVEmaniacs übertragen wurden. Der Felsige Abschnitt mit beinahe senkrechten Auffahrten war für die Top-Fahrer gut machbar, der Rest hatte es durch die dann ausgefahrenen Spuren besonders an den Hängen schwer. Mani Lettenbichler (DEU, KTM) kam als erster durch die LIVEmaniacs, Trystan Hart hatte dafür die schnellsten Zeiten.

Zurück auf dem Kurs versuchten die Top-Fahrer sich möglichst früh nach vorn abzusetzen und zogen richtig am Kabel. Sie bezwangen einen schweren Abschnitt nach dem anderen – bis Mutter Natur ihnen einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht hat und der Himmel seine Schleusen öffnete. 

Die traditionellen Sektionen wie ‘No way out’, ‘Hi5’, ‘Gold digger’, ‘Textbook’, ‘Leaking helmet’, ‘Never ending’, ‘Back to the roots’, ‘One day hill’ waren wieder eingebaut, dazu der neue Hang ‘Sniper’. Eigentlich wollten Martin Freinademetz und Teo Isaac, Track Director, am ersten Offroad-Tag ein wenig Gnade walten lassen auf den Gold-Tracks – bis dann das Gewitter kam und die Strecke doch „The Impossible“ gerecht wurde. 

Am Ende war es Mani Lettenbichler (DEU, KTM), der als erster vor Trystan Hart (CAN, KTM) und Billy Bolt (GBR, Husqvarna) die extremen Bedingungen bezwang. Das Ziel für die Gold-Klasse wurde wegen der extremen Wetterbedingungen vom Gura Raului Damm zu Checkpoint 12 vorverlegt.

GOLD:

1. Mani Lettenbichler (DEU) 

2. Trystan Hart (CAN) 

3. Billy Bolt (GBR) 

4. Wade Young (ZAF)

Mani Lettenbichler: „Was für ein verrückter Tag! Als ich zum letzten Hang kam und es angefangen hat zu hageln und zu stürmen hab ich mich einfach nur gefragt ‚was zur Hölle machen wir hier?‘ – aber das sind die Red Bull Romaniacs. Nach dem Servicepunkt war die Strecke schnell und ich habe mich gefragt, wann die wirklich schweren Stellen kommen und dann war die letzte Stunde durch den Regen so hart. Ich bin einfach froh, im Ziel zu sein.“ 

Trystan Hart: „Es hat so heftig geregnet, man konnte nichts mehr sehen, alle haben versucht unter den Bäumen Schutz zu finden – das wirkte wie purer Überlebensmodus, 45 Minuten lang hat es sich überhaupt nicht nach einem Rennen angefühlt. Es hat heftig gewittert, eigentlich eine ziemlich coole Erfahrung – wenn auch nicht für alle! Es war ein ziemlich langer Tag.“

Für unsere beiden Youngster Lenny Geretzky und Felix Bähker lief es durchwachsen aber in Anbetracht der Umstände dennoch sehr gut. Bis zum Beginn des Gewitters standen die Vorzeichen bei beiden sehr gut das sie Checkpoint 13 beziehungsweise das Ziel erreichen.
Durch ihre späte Startzeit gerieten sie dann aber in Rückstand und kamen dementsprechend früher in den Gewitterschauer. Nach rund 10 Stunden Fahrzeit erreichten sie aber auf den Plätzen 20 (Bähker) und 23 (Geretzky) den CP12 der nach diesen Gewitterschauer als neues Finish bestimmt wurde. Sie sind damit in Wertung des ersten Tages.

Die Silber-Klasse hatte mit 117 Kilometern und langen schweren Abschnitten bereits vor dem Servicepunkt zu kämpfen, darunter Sektionen wie ‘Hi5’, ‘Text book loops’ and ‘Let’s go!‘. Viele Fahrer versuchten die Abfahrten nach dem Gewitter schiebend – oder eher surfend – neben dem Motorrad zu bewältigen. Es wurde ein sehr langer Tag für die Silber-Fahrer, die nun alle auf besseres Wetter morgen hoffen.

SILBER:

1. Valentino Hutter (AUT) 

2. Ben Wibberley (GBR)

3. Philipp Bertl (AUT) 

Die Bronze-Klasse fuhr morgens über eine flowige Strecke mit einigen Auf- und Abfahrten – bis auch hier der Flow nach dem Gewitter zur Rutschpartie wurde. Es war harte Arbeit bis zum Ziel am Gura Raului Damm, der Großteil aber hat es geschafft und wird die Erlebnisse von diesem Tag wohl nie wieder vergessen. 113 Kilometer waren es heute. 

BRONZE:

1. Jürg Schütz (CHE)

2. Ovidiu Nistor (ROU) 

3. Priit Biene (EST) 

Die Iron-Klasse hatte mit 80 Kilometern einen etwas sanfteren Einstieg. Einige kurze technische Abschnitte gaben den Fahrern einen kleinen Vorgeschmack auf die kommenden drei Offroad-Tage. Viele der Iron- und Atom-Teilnehmer sind zum ersten Mal bei den Red Bull Romaniacs am Start – heute wurden sie direkt ins kalte Wasser des Hardenduros geworfen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

IRON:

1. Robert Adams (GBR)

2. Samuel Defoy (BEL)

3. Peter Wuth (AUT)

Die Atom-Klasse wurde mit 75 Kilometern auf geschmeidigen Abschnitten begrüßt und war um diese sehr froh, als die Bodenverhältnisse schwieriger wurden. Das Niveau wird typischer Weise in den nächsten Tagen etwas angezogen. Für unerfahrene Teilnehmer war der heutige Tag aber bereits ein echtes Abenteuer.

ATOM:

1. Moritz Müller (DEU)

2. Nicolae Marin (ROU)

3. Janis Stauers (LVA)

Acht Frauen sind bei der Edition 20 der Red Bull Romaniacs am Start: Kirsten Landman fuhr auf einen extrem starken 57. Platz in der Silber-Klasse; in Bronze zeigten Tjaša Fifer (SVN) und Maria Grigoras (ROU) den Herren mit den Plätzen 17 und 21, wo es lang geht. 

Pol Tarrés manövrierte sein Big Bike als sensationeller Vierter ins Ziel. 

Text: Susan Mould (mit Denis Günther)

Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.