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Donnerstag, April 18, 2024

Michael Ammermüller und Christian Engelhart gewinnen das ADAC GT Masters 2020

Platz vier hat am Ende gereicht: Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster) und Christian Engelhart
(33/Starnberg, beide SSR Performance) sicherten sich im Finalrennen in Oschersleben im Porsche
911 GT3 R erstmals den Titel im ADAC GT Masters. Den Sieg holten sich von der Pole-Position aus
Philip Ellis (28/GB) und Raffaele Marciello (25/I, beide Knaus-Team HTP-Winward) im Mercedes-AMG
GT3. Rang zwei ging an das Audi-Duo Rolf Ineichen (42/CH) und Mirko Bortolotti (30/I, beide Team
WRT) vor Robert Renauer (35/Vierkirchen) und Mathieu Jaminet (26/F, beide Precote Herberth
Motorsport) in einem Porsche 911. „Der Titelgewinn ist ungeheuer emotional für mich“, sagte der
frischgebackene Meister Christian Engelhart. „Ich habe geweint, als Michael über die Ziellinie
gefahren ist, denn ich habe immer davon geträumt das ADAC GT Masters zu gewinnen. Unglaublich,
dass wir es jetzt geschafft haben.“

Frühes Aus für Titelverteidiger

Der Titelkampf im Finalrennen begann dramatisch. Bereits beim Start kollidierten mehrere Fahrzeuge
noch auf der Start-Ziel-Geraden. Das prominenteste Opfer: der Tabellenzweite Kelvin van der Linde
(24/ZA, Rutronik Racing), der seinen beschädigten Audi R8 LMS nach wenigen Sekunden abstellen
musste. Der Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung war damit für den Südafrikaner und
seinen Partner Patric Niederhauser (29/CH) schon früh ausgeträumt. Aber auch Tabellenführer
Christian Engelhart (33/Starnberg, SSR Performance) hatte in der ersten Runde einen
Schreckmoment: Der Porsche-Pilot wurde auf Platz drei liegend von Lamborghini-Fahrer Albert Costa
Balboa (30/E, GRT Grasser Racing Team) umgedreht, konnte aber unbeschadet weiterfahren. Nur
wenige Sekunden später wurde das Rennen mit der Roten Flagge unterbrochen, um die bei Start-Ziel
gestrandeten Fahrzeuge zu bergen.
Nach dem Restart führte Pole-Setter Raffaele Marciello, der bis zu den Boxenstopps von Audi-Pilot
Mirko Bortolotti unter Druck gesetzt wurde. Engelhart drehte dahinter als Dritter seine Runden. Nach
den Fahrerwechseln setzte sich Marciellos Partner Philip Ellis an der Spitze stetig von Rolf Ineichen
ab, der von Bortolotti übernommen hatte, und sah schließlich mit 17,699 Sekunden Vorsprung als Erster die Zielflagge. Für Marciello war es der erste Sieg im ADAC GT Masters, für Ellis der zweite nach Oschersleben 2018.

Bortolotti und Ineichen fuhren als Zweite zum zweiten Mal in dieser Saison auf das Podium. Ineichen
sicherte sich damit auch den zweiten Sieg des Wochenendes in der Pirelli-Trophy-Wertung. Rang drei
holten sich Robert Renauer und Mathieu Jaminet, die in der Schlussphase noch an ihren Porsche-
Markenkollegen Ammermüller und Engelhart vorbeigingen. Den SSR-Piloten reichte der vierte Platz
zum ersten Titel in der „Liga der Supersportwagen“. Der Punktevorsprung auf Vizechampion Renauer
beträgt neun Zähler. Ihr Rennstall SSR Performance gewann zudem auch die Team-Wertung.
Luca Stolz (25/Brachbach) und Maro Engel (35/Monte Carlo, beide Toksport WRT), die ebenfalls noch
mit Titelchancen ins Rennen gegangen waren, wurden Fünfte und damit noch Gesamtdritte. Auf
Platz sechs folgten ihre Mercedes-AMG-Markenkollegen Mick Wishofer (21/A) und Dorian Boccolacci
(22/F, beide Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing). Wishofer sicherte sich damit auch den Rennsieg
in der Pirelli-Trophy-Wertung. Die Audi-Fahrer Charles Weerts (19/B) und Dries Vanthoor (22/B,
beide Team WRT) fuhren auf Position sieben vor David Jahn (29/Leipzig) und Jannes Fittje
(21/Langenhain, beide Küs Team75 Bernhard) in einem weiteren Elfer. Fittje verpasste dennoch
knapp den Titel in der Pirelli-Junior-Wertung, der trotz seines Startunfalls an Lamborghini-Fahrer Tim
Zimmermann (24/Langenargen, GRT Grasser Racing Team) ging. Die Top 10 komplettierten Indy
Dontje (27/NL) und Maximilian Götz (34/Uffenheim, beide Mann-Filter-Team HTP-Winward) im
Mercedes-AMG GT3 Evo sowie das Audi-Duo Ricardo Feller (20/CH) und Stefan Mücke (38/Berlin,
beide BWT Mücke Motorsport).

Stimmen der Meister:

Michael Ammermüller (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R): „SSR Performance hat in der ersten
Saison ein super Team auf die Beine gestellt. Teamgründer Stefan Schlund hat definitiv die richtigen
Leute ausgesucht, das war sicherlich die Grundvoraussetzung für den Erfolg. Mit Christian habe ich
einen klasse Teampartner an meiner Seite, wir haben über die ganze Saison hinweg wenige Fehler
gemacht und können wirklich stolz auf uns sein!“

Christian Engelhart (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R): „Es gab beim Start ganz schön viel
Action. Ich habe einen Schlag bekommen und mich gedreht und dadurch viele Positionen verloren.
Zum Glück gab es dann die Rote Flagge. Beim Restart hatte ich dann alles unter Kontrolle. Ich habe
dann auf die Reifen geachtet, daher war es nicht so leicht, am Audi vor mir dranzubleiben.“

Stimmen der Sieger:

Philip Ellis (Knaus-Team HTP-Winward Motorsport, Mercedes-AMG GT3 Evo): „Mein Rennen war
relativ unspektakulär. Ich habe mich vom Audi absetzen können und habe das Rennen dann nach
Hause gefahren. Wichtig war, keine Fehler zu machen und die Tracklimits zu beachten. Raffaele hat
den Großteil der Arbeit gemacht. Ich kann mich nur bei ihm bedanken. Bereits gestern hatten wir mit
Platz drei einen Befreiungsschlag. Es war endlich mal ein problemloses Wochenende für uns.“

Raffaele Marciello (Knaus-Team HTP-Winward Motorsport, Mercedes-AMG GT3): „Ich hatte einen
guten Start und einen guten Zweikampf mit Mirko [Bortolotti]. Da in Oschersleben das Überholen
nur schwer möglich ist, konnten wir unsere Position an der Spitze verteidigen und abschließend den heutigen Sieg erringen. Wir hatten ein sehr sauberes Wochenende ohne große Zwischenfälle oder
strittige Situationen. Der Schlüssel zum Erfolg war ein problemloses Rennwochenende.“

Foto: Gruppe C Photography

Engelhardt
ADAC GT Masters – 13 + 14. Lauf Oschersleben 2020 – Foto: Gruppe C Photography; #92 Porsche 911 GT3 R, SSR Performance: Christian Engelhart, Michael Ammermüller
Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.