Am Samstag und Sonntag, dem 31. Mai und 1. Juni, steigt er nun endlich, der diesjährige LIQUI MOLY MXGP of Germany im legendären Teutschenthaler Talkessel. Am Freitag wurden nicht nur das Fahrerlager und der Campingplatz bezogen, sondern drehten sich auch schon die ersten Räder. Am Nachmittag wurde das jeweils halbstündige Starttraining der beiden WM-Klassen MXGP und MX2 abgehalten, welchem schon etliche Schaulustige, nicht wenige schwarz-rot-gold gekleidet und mit präparierten Motorsägen („Fichtenmopeds“) ausgestattet, beiwohnten.
Die meisten und lautesten Sympathiebekundungen bekam der Franke Simon Längenfelder ab. Aus gutem Grund, schließlich kommt er zu seinem Heimrennen in der MX2 mit dem Red Plate, welches den WM-Führenden anzeigt. Dieses stellte er beim heutigen Starttraining erstmals in Aktion zur Schau und ist schon voller Vorfreude. So sagte er am späten Nachmittag: „Ich glaube, die Fans sind wegen meines Red Plates und dem ganzen Drum und Dran nochmal extra gehypet. Im Endeffekt ist es für mich ein normaler Grand Prix, aber natürlich hat man die ganze Unterstützung von den Fans, das ist mega geil. Es sind schon am Freitag so viele Leute da und die ganze Stadt war heute voll, was ziemlich cool ist. Ich glaube, das war nicht mal letzte Woche in Frankreich so. Ich freue mich schon.“
Tabellenerster in der Top-Klasse MXGP ist Romain Febvre. Wenngleich er nicht nur gute Erinnerungen an Teutschenthal hat, stehen für ihn die Vorzeichen in diesem Jahr deutlich besser. Demzufolge freut auch er sich auf die deutsche WM-Runde. „Teutschenthal ist eine sehr schwierige Strecke, aber demzufolge auch sehr anspruchsvoll. Ich habe in der Vergangenheit keine allzu guten Erinnerungen an Teutschenthal, aber in diesem Jahr ist meine Ausgangslage sehr gut und ich habe eine Menge Selbstvertrauen. Das kann ein guter GP werden, wir werden es sehen“, so der Kawasaki-Pilot, der bisher erst einmal hier gewinnen konnte. Das war in seinem Weltmeisterjahr 2015, eine Erfolgsgeschichte, die sich nun wiederholen könnte. Lobende Worte hatte der stimmungsverwöhnte Franzose auch für die deutschen Fans. „In Deutschland ist auch immer ein ziemlich verrücktes Publikum. Ich hoffe für uns als Fahrer wegen der meist rillenreichen Strecke, aber auch für die Fans, dass es nicht oder nur wenig regnet“, meinte Romain Febvre dazu. Ein Wunsch, der nach aktuellem Stand weitgehend in Erfüllung gehen dürfte.
Auch seitens des gastgebenden MSC Teutschenthal sind alle in dessen Macht stehenden Vorbereitungen getroffen. In Sachen Veranstaltungsorganisation bewegt man sich ohnehin auf einem sehr hohen Niveau. Und auch mit den Streckenveränderungen hat man wohl wieder voll ins Schwarze getroffen. Dazu erklärte der Geschäftsführer des Teutschenthaler Motorsportclubs, Andreas Kosbahn: „Wir haben die Strecke etwas verändert und auch ein wenig verkürzt. Sie misst jetzt 1.550 Meter und wurde sowohl von der FIM wie auch vom WM-Promoter Infront Moto Racing schon bei der Begehung und Abnahme für sehr gut befunden und gelobt. Demzufolge steht der Rennaction an diesem Wochenende nichts mehr im Weg. Der Ticket-Vorverkauf lief sehr gut, sodass wir wieder volle Ränge und eine tolle Atmosphäre erleben werden, dessen bin ich mir sicher.“
Los geht es am Samstag ab 8:00 Uhr mit den ersten Trainings. Die Rennaction beginnt 13:20 Uhr mit einer von drei Support-Klassen, dem ersten Kids Race mit Elektro-Bikes. An dieses schließen sich ab 13:40 Uhr die Zeittrainings der Top-Klassen MX2 und MXGP an. Nach den ersten Heats der Frauen-WM und der Europameisterschaftsklasse EMX125 bestreiten die MX2 und die MXGP ab 16:35 Uhr bzw. 17:25 Uhr ihre Qualifikationsrennen um die ersten WM-Punkte des Wochenendes sowie die Startaufstellungen für deren Wertungsläufe am Sonntag ab 13:15 Uhr und 16:10 Uhr (MX2) bzw. 14:15 Uhr und 17:10 Uhr (MXGP).
Weitere Infos unter: www.mxgp-germany.de, www.msc-teutschenthal.de und/oder www.mxgp.com.
Text&Foto: Thorsten Horn