Am kommenden Wochenende kommt die Weltelite des Motocross-Sports wieder nach Teutschenthal und kämpft beim LIQUI MOLY MXGP of Germany in legendären Talkessel erneut um Weltmeisterschaftspunkte. Die deutsche WM-Runde am 31. Mai und 1. Juni ist der zehnte von 20 Läufen der Saison 2025. Dementsprechend ist schon viel passiert und der Kreis der Favoriten hat sich bereits verengt.
Durch die schwarz-rot-goldene Brille betrachtet liegt das Hauptaugenmerk in diesem Jahr auf der „kleinen“ WM-Klasse MX2 der bis zu 23-Jährigen. Zu deren Rennen reist der Franke Simon Längenfelder als WM-Führender an, nachdem er mit seinem zweiten Grand-Prix-Saisonsieg in der Vorwoche im französischen Ernee das „Red Plate“ erobert hatte. Dazu sagte er vor seinem Heimrennen: „Das ist natürlich mega, als WM-Spitzenreiter zum Heim-Grand-Prix zu kommen. Dass es in Frankreich so gut läuft, hatte ich mir nicht so vorgestellt. Ich habe beide Rennen gewonnen und einen echt guten Speed da vorn gezeigt. Ich würde sagen, dass ich auf einem echt guten Level zurzeit bin. Dass ich jetzt auch noch das Red Plate habe, darüber freuen sich die Fans sicherlich auch und das ist für mich etwas ganz Spezielles. Ich denke, dass die deutschen Fans wieder ordentlich Lärm machen werden.“
Als kleinen Ausblick fügte er daran an: „Nichtsdestotrotz ändert sich nichts daran, dass ich weiter mein Bestes geben und vorn sein muss. Ich darf mich auch nicht ablenken lassen. Von daher ist alles wie normal. Ich hoffe natürlich, dass ich von den deutschen Fans noch einen Extra-Boost bekomme und freue mich aufs Wochenende.“
Als einer seiner härtesten Gegner ist in erster Linie der Niederländer Kay de Wolf zu nennen, der als Weltmeister 2024 in diesem Jahr die WM von Beginn an anführte und erst zuletzt in Frankreich mit viel Pech gleich zwei Plätze im Ranking abrutschte.
An ihm vorbeigegangen war dort auch der Italiener Andrea Adamo, der bisher, wie Kay de Wolf, schon drei Mal auf dem obersten Treppchen stand.
Ebenso muss man den Weltmeistersohn und -enkel Liam Everts auf dem Zettel haben, zumal der Belgier vor zwei Jahren in Teutschenthal seinen ersten Grand-Prix-Sieg überhaupt feierte und damit noch tiefer in die Fußstapfen seines Vaters Stefan und seines Opas Harry trat.
Mit ihren bisherigen Fahrten aufs GP-Podest meldeten zudem auch der Franzose Thibault Benistant, der Belgier Sasha Coenen, der Südafrikaner Camden McLellan sowie der Italiener Ferruccio Zanchi gewisse Ansprüche an.
In der Top-Klasse MXGP müssen die Fans auf den Vorjahressieger und letztlich –Weltmeister Jorge Prado verzichten, denn der Spanier versucht in diesem Jahr in den USA sein Glück. Ebenso wird sein großer Herausforderer 2024 sowie fünffache Weltmeister Tim Gajser verletzungsbedingt fehlen. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch, denn mit dem dreifachen Saisonsieger Romain Febvre aus Frankreich und dem
aus der MX2 aufgestiegenen Lucas Coenen sind weitere Kopf-an-Kopf-Rennen an der Spitze vorprogrammiert, denn auch der Zwillingsbruder von Sasha konnte in diesem Jahr schon zwei Grand-Prix-Siege verbuchen.
Ihnen wollen vor allem der Niederländer Glenn Coldenhoff, der Spanier Ruben Fernandez, der weitere Franzose Maxime Renaux, der Italiener Andrea Bonacorsi und der Schweizer Jeremy Seewer die Heat-Siege und gegebenenfalls auch mehr streitig machen. Sie alle eint, dass sie in diesem Jahr schon auf dem GP-Podest gestanden haben.
Dies war dem ebenfalls fünfmaligen World Champion Jeffrey Herlings nach seiner jüngsten Verletzungspause noch nicht gelungen, doch zeigte der Niederländer zuletzt schon wieder sehr gute Rennen. Somit dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis „The Bullet“ wieder aufs Podest rast. Vielleicht in Teutschenthal, wo er schon drei Mal gewann, wenngleich diese Siege schon etwas zurück liegen.
In der MXGP vertritt in diesem Jahr der Wormstedter Tom Koch die deutschen Farben als Beta-Werksfahrer dauerhaft, erlebte aber bislang eine schwierige erste Saisonhälfte. Zeit, den Bock bei seinem Heimrennen umzustoßen. Dass ihm die Talkessel-Rennstrecke liegt, bewies der Thüringer vor Jahresfrist, als er im zweiten Heat mit Platz acht sein bestes Saisonrennen zeigte.
Wenngleich nur als sporadische bzw. gar nur einmalige Gaststarter sind neben ihm der Lokalmatador Noah Ludwig aus Aschersleben, Maximilian Spies aus Ortrand, Tom Kochs älterer Bruder Tim Koch, Cato Nickel aus Consrade, Peter König aus Eberswalde, Mark Scheu aus Grabenstetten und der Chemnitzer Justin Trache mit von der Partie und ebenfalls schon voller Vorfreude auf die sicherlich wieder großartige Stimmung.
Ergänzt wird das ganztägige und kurzweilige Programm am Samstag und Sonntag durch den dritten Saisonlauf zur Frauen-Motocross-Weltmeisterschaft WMX, die Europameisterschaftsklasse EMX125 sowie die Kids-Rennen mit Elektro-Bikes der MXE.
Erwartet werden über 200 Fahrer und Fahrerinnen aus rund 30 Nationen.
Tickets gibt es schnapp ab noch online zu den Vorverkaufspreisen sowie für noch kürzer Entschlossene an den Tageskassen.
Weitere Infos unter: www.mxgp-germany.de, www.msc-teutschenthal.de und/oder www.mxgp.com.
Foto&Text: Thorsten Horn