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Freitag, März 29, 2024

DTM auf dem Nürburgring: Gastfahrer mischen vorne mit

Nicht die Stammpiloten, sondern die Gaststarter bestimmten das Tempo am ersten Tag des vierten DTM-Rennwochenendes auf dem Nürburgring. Luca Stolz (GER) fuhr im Toksport-Mercedes-AMG bei seinem ersten Auftritt in der DTM eine Zeit von 1:27,201 Minuten und beendete damit den Trainingstag als Schnellster. Ihm folgte auf Rang zwei – zur Premiere von Porsche in der DTM – Michael Ammermüller (GER) aus dem Team von SSR Performance. Schnellster Stammpilot war Maximilian Götz (GER) im HRT-Mercedes-AMG auf der dritten Position.

Die DTM präsentiert sich in der Eifel buntgemischt. Ertstmals seit 1987 sind sieben Marken im Starterfeld vertreten, erstmals seit 2016 sind 23 Fahrer (inklusive einer Frau, der Britin Esmee Hawkey) am Start. Unter die etablierten Fahrer mischen sich am Nürburgring eine Reihe neuer Piloten. Neben Stolz, dessen Team Toksport WRT direkt in Quiddelbach am Nürburgring beheimatet ist, und Ammermüller sind auch Christopher Haase (GER) im Rosberg-Audi (er ersetzt den erkrankten Dev Goore), Markus Winkelhock (GER) im ABT-Audi (er ersetzt die durch eine Termin-Kollision verhinderte Sophia Flörsch) und Hubert Haupt (GER) im HRT-Mercedes-AMG, der nach 20 Jahren ein DTM-Comeback feiert.

Spätestens im Qualifying am Samstagmorgen um 10:20 Uhr live auf DTM Grid (grid.dtm.com) müssen die Karten auf den Tisch gelegt werden, dann wird die Startaufstellung auf das Samtagrennen (Start: 13:30 Uhr, ab 13:00 live in SAT.1) formiert. 

Bereits im ersten Freien Training der DTM zeigten sich die Gastfahrer überraschend stark. Während Vincent Abril (MON) im HRT-Mercedes mit einer Zeit von 1:27,480 Minuten die Rangliste anführte, folgten mit Luca Stolz im Toksport-Mercedes, Christopher Haase (GER) im Rosberg-Audi und Michael Ammermüller im SSR-Porsche drei Newcomer auf den Plätzen zwei bis vier. Auch Christian Klien (AUT), im JP-McLaren nach Zolder zum zweiten Mal in der DTM dabei, zeigte mit Rang fünf eine starke Leistung. Bis zu Markus Winkelhock (GER) im ABT-Audi, der ebenfalls erstmals in diesem Jahr in der DTM startet und zugleich sein 50. DTM Rennen absolviert, auf Rang 17, lagen die Rundenzeiten sämtlicher Fahrer innerhalb einer Sekunde.

„Das war ein guter Start ins Wochenende. Natürlich hatten wir den Vorteil der neuen Reifen, aber es hilft bei der Vorbereitung auf das Zeittraining. Wo wir wirklich stehen, sehen wir erst morgen. Das Auto läuft gut, wir sind sehr zufrieden und es macht richtig Spaß in der DTM“, äußerte sich Toksport-Fahrer Luca Stolz am Freitagnachmittag.

Das Bild bestätigte sich im zweiten Training, in der die meisten Fahrer ihre Tagesbestzeiten fuhren. Stolz sicherte sich den ersten Platz vor Ammermüller, Götz und Lucas Auer (AUT, Mercedes-AMG, Team WINWARD). Ex-Formel-1-Pilot Christian Klien wiederholte seinen fünften Platz aus der ersten Session. Diesmal ging es noch enger zu: Weniger als eine Sekunde trennte die Fahrer auf den ersten 21 Positionen.

Aus der Pressekonferenz: Gastfahrer fühlen sich wohl

Im DTM-Talk am Freitag beantworteten die beiden Gastfahrer Michael Ammermüller (SSR-Porsche) und Markus Winkelhock (ABT-Audi) sowie Zolder-Sieger Marco Wittmann (Walkenhorst-BMW) und Esmee Hawkey (T3-Lamborghini) die Fragen der Medienvertreter. „Es ist toll, erstmals in der DTM zu fahren“, sagte Michael Ammermüller. „Vor Jahren hatte ich schon mal die Aussicht auf einen Fahrerplatz, aber damals hat es nicht geklappt. Jetzt fühle ich mich hier sehr wohl. Unsere Rundenzeiten heute sind vielleicht nicht ganz repräsentativ, da wir einen neuen Reifensatz hatten. Das ganze Feld ist sehr eng zusammen.“ Markus Winkelhock sitzt erstmals seit dem Saisonfinale 2010 in Schanghai wieder in einem DTM-Auto. „Für mich schließt sich irgendwie der Kreis, denn 2007 bin ich bei ABT mein erstes DTM-Rennen gefahren und jetzt starte ich wieder für ABT. Das Samstagsrennen wird mein 50. DTM-Rennen. Ich freue mich, dass ich jetzt diese runde Zahl erreiche.“

Der zweimalige DTM-Champion Marco Wittmann blickte noch kurz auf seinen Erfolg in Zolder zurück. „Es ist immer schön, ein Rennen zu gewinnen, aber der Sieg am Sonntag ist noch etwas besser, da man dann bis zum nächsten Rennen länger Zeit hat, den Erfolg zu genießen“, räumte er ein. „Nach Zolder hatte ich einige entspannte Tage. Das war gut, denn jetzt wird es sehr intensiv.“

Die Britin Esmee Hawkey ist am Wochenende die einzige Frau im DTM-Feld und kommt in der Serie immer besser zurecht. „Ich hoffe, dass ich mehr junge Leute dazu bewegen kann, sich im Motorsport zu engagieren“, sagte sie. „In der DTM geht es für mich immer mehr nach vorne. Mein nächstes Ziel sind die ersten Punkte.“

DTM Trophy: Tagesbestzeit für Newcomer Marcel Marchewicz, starker Einstand von Lirim Zendeli

Marcel Marchewicz (GER) erlebte im Schnitzelalm-Mercedes einen erstaunlichen Einstieg in die DTM Trophy. Mit einer Zeit von 1:35,508 Minuten im ersten Freien Training war er Tagesschnellster, gefolgt von den beiden PROsport-Aston-Martin von Tim Heinemann (GER) und Mike David Ortmann (GER). Newcomer Lirim Zendeli (GER), Formel-2Stammfahrer, fuhr bei seinem ersten Auftritt mit einem GT-Fahrzeug im Audi von T3 Motorsport auf Rang vier. Im zweiten Training setzte schon bald Regen ein, so dass keine Zeitverbesserungen mehr möglich waren. Diesmal war Nico Verdonck im Ring-Racing-Toyota Schnellster mit einer Zeit von 1:35,987 Minuten, gefolgt von den BMW-Fahrern Ben Green (GBR, FK Performance), Michael Schrey (GER), Christopher Rink (GER, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) und Theo Oeverhaus (GER, Walkenhorst Motorsport).

Die beiden Rennen zur Nachwuchsserie DTM Trophy werden am Samstag und Sonntag jeweils um 15:10 Uhr gestartet und ab 15:00 Uhr in SPORT1 live übertragen.

Foto: Gruppe C Photography

Denis Guenther
Denis Guenther
Denis Günther ist der Kopf vom motorsport-life.com Network. Seit 2003 hauptberuflich im Motorsport tätig ist er auf allen Rennstrecken in Europa zuhause. Egal ob Tourenwagen oder Endurosport, in allen Bereichen ist er der Experte.